PTFE-Faltenbälge sorgen für Schutz und Ausgleich
Der klassische Faltenbalg, ein elastischer, ziehharmonikaartiger Schlauch, wird zum Schutz von sich drehenden Maschinenteilen, Antriebselementen, Federn, Führungsbahnen und Spindeln eingesetzt. Er dient primär zum Schutz vor Fremdeinflüssen, insbesondere vor Verschmutzung, Staub oder Verklebung und zur Abdichtung gegenüber Umgebungs-einflüssen. Eine weitere Funktion liegt in dem Schutz des Bedienpersonals.
Diese Schutzelemente werden , wenn keine besonderen Anforderungen an die Temperatur- oder chemische Beständigkeit vorliegen, als Gummiformteil, aus Leder oder als Tauchteil aus Weich-PVC gefertigt.
Faltenbälge aus Polytetrafluorethylen (PTFE) besetzen funktionell komplexere Anwendungen, bei denen die außergewöhnlichen Eigenschaften dieses Fluorkunststoffs zum Tragen kommen.
- eine nahezu universelle chemische Beständigkeit gegen Säuren, Laugen und Lösemitteln
- physiologisch unbedenklich und für den Kontakt mit Lebensmitteln geeignet (FDA-konform und konform EU 1935/2004 und EU 10/2011
- erfüllt 3A Sanitary Standard und USP Class VI (nur als Sondercompound verfügbar)
- sehr gute Sterilisierbarkeit
- antiadhäsives Verhalten der Oberfläche („non-stick“)
- großer Temperatureinsatzbereich von –120 °C bis +150 °C
- hohe Biegewechselfestigkeit
- gute Formstabilität

Eingesetzt werden Faltenbälge aus PTFE daher als Dehnungs- und Vibrationsausgleich in Anlagenteilen wie Rohrleitungen, Stangenschutz in korrosiver Umgebung , in Abfüll- und Dosieranlagen in der Lebensmittel- und Pharmaindustrie sowie in Aseptik- und Magnetventilen. Außerdem werden Faltenbälge in Kolonnen der chemischen Industrie sowie im Glasapparatebau als Dehnungs- und Vibrationsausgleich und zugleich als Schutz der empfindlichen Glasflanken verwendet.
Flexibilität und Druckstabilität des Faltenbalgs werden über die Faltengeometrie bestimmt. PTFE-Faltenbälge sind für Dauergebrauchstemperaturen von –120 °C bis +150 °C ausgelegt. Die maximale Druckbelastung ergibt sich aus der Faltengeometrie, der Nennweite und der Anwendungstemperatur. Standardwerkstoff für Faltenbälge ist ein virginales PTFE. Bei erhöhten Anforderungen verwendet Kudernak ein modifiziertes PTFE (z.B. Dyneon™ TFM™), das noch höher wechselbiegefest ist und eine geringere Kriechneigung aufweist. Für ATEX-Anwendungen können Faltenbälge aus antistatisch oder ableitend eingestellten PTFE-Compounds geliefert werden.
Kudernak fertigt Standardformen der Faltengeometrie mit spitzen, gestochenen Falten sowie gedrehten, runden und eckigen Falten. Angeschlossen werden Faltenbälge unter anderem mittels Flanschen, TriClamp-Verbindungen oder Universal-Anschluss (Plan-Kugel-Pfanne). Individualisierte Faltenbälge sind möglich.
Faltenbälge aus PTFE mit spitzen, spanlos gestochenen Falten besitzen wegen ihrer geringeren Wandstärke eine höhere Flexibilität und erlauben somit einen größeren Hub. Die zulässige Druckbeaufschlagung beträgt ca. 2 bar. Ein Unterdruck ist nicht zulässig.
Faltenbälge mit runden oder eckigen Falten, die spanabhebend hergestellt werden, haben höhere Wanddicken und sind relativ steif. Sie eignen sich primär für Dehnungsausgleichselemente mit geringen Hubbewegungen und zum Ausgleich von Schwingungen. Der Betriebsdruck beträgt, in Abhängigkeit von Nennweite und Temperatur, maximal ca. 5 bar.
Sollte es im Rahmen der EU-Chemikalienverordnung „REACH“ zu Verwendungsbeschränkungen von PFAS kommen, besteht die Möglichkeit, einen Teil der Faltenbälge aus PTFE mit PE-UHMW, das zum Teil vergleichbare Eigenschaften aufweist, zu substituieren.

FALTENBÄLGE MIT SPITZEN FALTEN
FDA | EU 1935/2004

FALTENBÄLGE MIT RUNDEN FALTEN
FDA | EU 1935/2004

FALTENBÄLGE MIT MASSIVEN ECKIGEN FALTEN
FDA | EU 1935/2004

FALTENBÄLGE MIT MASSIVEM KOPF
FDA | EU 1935/2004
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